Natürlich geht es auch länger als vier Tage, wenn man zeltet. ;-) Auch im feucht-kalten Winter. Wir waren z.B. im November eine Woche in Zentralfrankreich ausschließlich zeltend unterwegs. Nachts um Null Grad, manchmal deutlich darunter, tagsüber etwas darüber. Tagelang dichter Nebel und starker Tau, zeitweise sogar leichter Nieselregen. Trotzdem blieben wir ausreichend warm und es war eine sehr schöne Tour.

Meine Strategien/Erfahrungen:
- Zelt, bei dem Innen- und Außenzelt getrennt sind. Außenzelt morgens abnehmen, ausschütteln und (so nass, wie es ist) getrennt von Innenzelt einpacken. Dann bleibt das Innenzelt trockener. Abends einfach über das trockene Innenzelt drüberwerfen und gut is.
- Kunstfaserschlafsäcke verwenden oder atmungsaktiven Überzug/Biwaksack. Ich hatte auch einen sehr leichten (600g) Daunenschlafsack und einen Kufa drüber, das hat sich auch bewährt. Die Daune blieb so immer trocken! Der Kufa war morgens außen nass und wurde getrennt eingepackt, wärmte aber auch klamm noch über der Daune und hielt diese trocken.
- Kleidung: ausschließlich Kunstfaser! Feuchte Kleidung abends ausziehen und extra Satz trockene Kleidung anziehen und in dieser schlafen. Wenn in windstillen Nächten nachts viel Kondenswasser im Zelt entstand, habe ich alles abends wasserdicht verpackt. Klamme Kleidung wurde morgens einfach wieder angezogen. Richtig "nass" war eigentlich nie was.

Bei Touren deutlich unter Null Grad ziehe ich eine "Dampfsperre" in die Schuhe (Billigwanderschuhe, auch mit Überschuh). D.h.: dünne Socken aus Kufa, darüber dünne Plastetüte, darüber dicke Socken und Schuhe, Dann bleiben die Schuhe innen trocken. Die dünnen Socken in der Tüte werden klamm, ich habe sie dann über den Tag mal gegen trockene gewechselt.

Rad: Alles gut ölen und schmieren
- Züge und Schalthebel: mit Silikonspray gegen Einfrieren schützen
- Kette und Schaltung: hier verwende ich ein möglichst zähes Öl oder sogar Fett, dass sich auch bei Matsch nicht so leicht abwäscht. Unterwegs kann man aber auch mit einem leichten Öl aus der Sprayflasche nachsprühen.

Bei sehr nassem oder gar matschigem Wetter, auch bei aufgeweichten Feldwegen, bevorzuge ich zumindest vorn einen grobstolligeren Reifen als den Mondial. Bei Glätte (festgefahrener Schnee, Eis) sogar den Snowstud.

Achtung: matschiger, zerfahrener/zertretener und wieder gefrorener Schnee kann Wege beinahe unfahrbar werden lassen. Es bilden sich Fahrspuren, in denen man hängen bleibt...oder der Weg wird zur totalen Holperpiste...

Viel Spaß! schmunzel