Trotzdem ist uns auf unseren Touren nur ganz selten mal jemand Gleichgesinntes begegnet. Wenn, dann sind es die Italiener selbst, die aber Gepäck schleppen von Natur aus ebenso verabscheuen wie langsames Fahren, ergo immer mit dem Rennrad unterwegs sind. Was nette und unterhaltsame Kontakte keineswegs behindert...
In der Tat habe ich in fast 5 Wochen auf dem italienischen Stiefel kaum Reiseradler getroffen und Rennradler typischerweise eben an Sonntagen. In den Alpen sieht es aber anders aus - dort sind generell sehr viele Reiseradler unterwegs - ab und an auch ein Italiener (bin mal mit einem gemeinsam die Strecke la Grave-Briancon/Col du Lautaret gefahren, kam aus der Gegend bei Venedig).
Zumindest das nördliche Friaul wird von Radlern etwas weniger beachtet, allerdings wird die niedrige Pforte von Österreich via Tarvisio in die oberitalienische Ebene gerne auch von größeren Radreisegruppen genutzt.
Dieses Jahr bin ich mit einem Rennradler (aus Ferrara) den Passo di Fedaia gefahren - rauf hat er immer mal gewartet, runter war ich dann eher zu schnell, haben dann auch noch etwas bei einem Folkloreumzug in Rocca Pietore zugeschaut. Trotz mangelnder Sprachkenntnisse beiderseits nette Unterhaltung.
trotzdem frage ich auch zu diesem Jahreswechsel mal an, ob wer wie wann im Belpaese a due ruote unterwegs sein wird. Vielleicht trifft man auf diesem Weg mal auf Gleichgesinnte.
2008 nix in Bell Italia geplant. Wahrscheinlich Nordspanien/Frankreich. Kleine Alpenüberquerung (max. 5 Tage) aber immer noch denkbar. Wegen schwieriger beruflicher Perspektive dieses Jahr aber alles besonders ungewiss.
planen wir für 2 Wochen sowohl den Alpenbogen als auch die Ebene des Tagliamento bis rüber nach Cividale, Gorzia und das umgebende Weinbaugebiet und zum Schluß Triest und das dortige Karstgebiet zu erkunden. Eine feste Tourenplanung existiert noch nicht. Ich habe viele Anregungen von Freunden, die aus dem Friaul stammen, bin aber für alle Hinweise und Tipps noch offen.
Die Doppelstadt Nueva Gorica (Slowenien) und Gorizia sind gegensätzlich, Slowenien, neu, modern, Casino, etwas Schickimicki, Italien ist alt, schon etwas marode, extremer Verkehr - beide Städte gehören nicht zum Höhepunkt einer Tour.
Sehr schön und einfach zu fahren aber die mediterrane Route danach Richtung Sistiana.
Mein diesjähriger Geheimtipp aus der Gegend: Das Raccolana-Tal zum Sella Nevea, Predilsee - Weiterfahrt nach Slowenien/Soca-Tal Richtung Gorizia oder von Tarvisio über Predilsee über Sella Nevea, Raccolana Richtung Ebene Tolmezzo/Udine. Tolmezzo lohnt nicht, dort Unterkunft vermeiden, weil eher teuer.
Ein nettes Tal ist auch das Val Pesarina (Sella di Razzo - Comeglians) - aber nicht spektakulär. Etwas wilder Wald im oberen Teil, Wandergebiet, ein schiefer Turm weiter unten. Die Fahrt aus der Cadore-Region über den Sella di Ciampigotto und Sella di Razzo ist einsam aber nur bedingt reizvoll - zuviel gewöhnlicher Nadelwald, allerdings schöne Kehren weiter oben. Alternative von Santo Stefano via Forcella Levardet kein asphaltierter Übergang.
Trieste: Vom Verkehr her problematsich, Anreise aus Richtung Sistiana (Meerpanorama) teils sogar schön, im Osten aber sehr heftige Autoausfahrten. Hatte 2003 noch vor der Hauptsaison Probleme Unterkunft zu finden, Jugenherberge voll, Hotels entweder teuer oder auch voll oder etwas suspekt. Gutes Essen logisch - berühmt für Espresso und Kaffeehäuser.
Weine aus dem Friaul gelten als Geheimtipp und als preiswerte Alternativen zu den bekannten Barolos und Chiantis aus dem Westen/Südwesten.