Ja, das wird offenbar üblicher, auch wenn es zum Fremdschämen ist.

In Frankreich habe ich unlängst mit Radl und Zelt von 6,60€ aufwärts bezahlt. Beim billigsten Campingplatz war ich versucht, extra was zu spenden. denn der C. municipal war absolut in Ordnung! Aber ich radle gerne dort, wo nicht die Massen sind.
Letztes Jahr habe ich allerdings in Südfrankreich das Gegenteil erlebt: In der Mitte von Nirgendwo, zwischen Steckmücken, die ob der vielen Opfer sehr zufrieden waren, habe ich einen Campingplatz gefunden, wo sie sehr lange gebraucht haben, sich überhaupt mit dem ankommenden Gast zu beschäftigen. Dann, zwischen entsetzlichem Lärm erfrischender Musik, wenn man taub ist, hat mir der Typ erklärt, dass die Nacht 36€ kostet. Das in Südfrankreich im Abseits, wo sich die Preise in der Gegend zwischen 13 und maximal 22€ bewegten. Ich bin weiter geradelt, habe im Ort eine gute Pizza gegessen und am Flussufer gezeltet. Jugendliche waren dort mehr und länger als erwartet unterwegs, aber alle sehr rücksichtsvoll.

Ich fürchte, die Platzbetreiber brauchen uns nicht mehr, deshalb sind wir nur mehr Beifutter: Entweder fressen wir die Krot (Kröte auf österreichisch), oder wir sitzen am Trockenen. Die hoch erhobene Nase diverser Wohnmobilisten scheint auf die Nasen mancher Campingbesitzer durch geschlagen zu haben. (Auch mit meiner Familie mit kleinem Wohnwagen und verhältnismäßig kleinem Auto erfahren wir diese Haltung. Aber da werfen sie uns wenigstens nicht hinaus, um auf sozial vermeintlich höherwertiges Futter zu warten. Und wenn manche uns nicht wahrnehmen, ist mir das eher recht.)

Was solls! Auf meine alten Tage werde ich notfalls wieder mehr wild campen als geplant!

lg!
georg