Ich denke, dass man Ängste vor einer bestimmten Gefahr nicht wirklich damit bekämpft, dass man darauf hinweist, dass andere Gefahren sehr viel größer sind. Ich weiß auch nicht, wie weit es dem TO hilft, wenn man versucht, seine Befürchtungen rationell einzuordnen.
Aus Erfahrung mit drei "Angstpatienten" aus meinem direkten Umfeld: Sehr wahrscheinlich überhaupt nichts. Ich finde es sehr nett, dass so viele versuchen dem TO zu helfen, aber ich glaube nicht, dass wir ihm hier helfen können - und schon gar nicht schnell. Dafür braucht es vielmehr professionelle Unterstützung und viel Zeit. Gruß Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970 Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
Ganz verstehe ich es nun nicht. In Deiner Frage klingt es, als ob Du nicht reisen kannst, Du Angst hast einerseits vor alleine reisen, andererseits vor Bären/Wölfen.
Nun hast Du in Deinem Profil, wie pantha-rei schon bemerkt,, eine beeindruckende Liste an Ländern - auch Länder, in denen durchaus Bären und Wölfe leben.
Wie hast Du da Deine Reisen gemacht? Was hindert Dich jetzt?
Wenn Du da präziser werden würdest, könnte man Dir vielleicht besser passende Antworten geben.
... gerade habe ich gesehen, dass Du Reisepartner für Deine Nord-Tour suchst. Das wäre ja die von mir vorgeschlagene Möglichkeit, etwas gegen die Angst vorzugehen. Nicht alleine zu zelten, macht schon einen großen Unterschied!
Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
Nicht alleine zu zelten, macht schon einen großen Unterschied!
Und auch bei dieser Variante hilft dir der Zeltnachbar nicht, wenn Meister Petz dich fressen will. Letztendlich spielt sich das große Kino nur im Kopf ab. Deshalb könnte es dem TE helfen, ein Krokodil mitzuführen. Denn, so sagten es mir Kanada erprobte Wilderness Führer, dass ihnen in der Wildnis noch nie etwas passiert ist, wenn sie Krokodile oder Bilder von Krokodilen dabei hatten.
ps: Mein Fehler am Strand von Carrapateira war also der, dass ich kein Krokodil bei mir hatte.
moin. ich war schon 4x mit dem rad in schweden wo es zb viele bären gibt. leider sind meine lieblingsregionen dieses landes natürlich die, wo die bärengebiete sind, weil da eben die meiste natur, die wenigsten menschen sind. bisher war meistens jemand dabei, was mir die angst zu 95% nimmt. manchmal war ich aber auch alleine, was eine horror nacht mit kaum schlaf wurde.
mein wunsch wäre jemanden zu finden, der mit mir gemeinsam diesen sommer wieder eine tour im norden macht, die ich schon erstellt habe... jemand bei dem die chemie stimmt
Dann hast Du doch einen pragmatischen Ansatz, um Dein "Problem" zu 95% zu lösen - um die restlichen 5% kannst Du Dich dann später kümmern...
Dass ein passender Reisepartner (m/w/d) für diese Art des Reisens auch erst mal gefunden sein will, steht auf einem anderen Blatt, aber auch da kannst Du ja auf Erfahrungswerte zurückgreifen.
Eine weitere Alternative wurde ja auch schon vorgeschlagen: Wenn es um das "Rantasten" ans alleine Reisen an sich geht, einfach eine schöne Region aussuchen, in der nerviges Getier nicht vorhanden oder kleiner als 1mm ist (Schottland?).
Nein, soweit ich sehen kann, warnt das Auswärtige Amt nicht ausdrücklich vor Bären, auch wenn das vielleicht die Sensationspresse so schreibt. Es findet sich lediglich - neben vielen anderem - auch ein Hinweis auf möglichen Gefahren durch Bären. Eine "(Reise)Warnung" des Auswärtigen Amtes wäre etwas ganz Anderes.
mir steht diese angst sehr im weg, endlich alleine loszuziehen, und ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann. auch nach vielen jahren therapie bin ich an diesem thema nicht weiter gekommen. ich würde dich bitten, nur zu kommentieren, wenn du weißt wovon ich spreche. bin sehr dankbar um erfahrungsberichte.
Womit sollen sich die Kommentatoren auskennen? Mit der Angst? Mit Therapie? Mit Bären und Wölfen? Mit Radtouren und freiem Zelten in der Natur? Mit Radtouren in Schweden und Europa? Mit Radstouren in Gebieten mit Wölfen und Bären? Mit Begegnungen mit Bären und Wölfen? Mit welchem dieser Punkte? Oder mit allen? Womit sollen die Schreiber Erfahrung vorweisen?
Möchtest du rationale Infos, wie gefährlich oder ungefährliche es ist, frei in der Natur zu Zelten? In Bären- und Wolfsgebieten? Nützen dir diese Antworten überhaupt was? Würde das deine Angst überhaupt mindern? Oder möchtest du wissen, wie du mit der (offensichtlich zum großen Teil auch irrationalen) Angst so umgehen kannst, so dass es dir möglich ist, allein auf Tour zu gehen?
Das zu wissen, wäre für zielführende Antworten sehr hilfreich.
Ich hätte auch noch mehr zu diesem Thema geschrieben. Aber da du den Hinweis eines Moderators konsequent ignorierst, dass die Verwendung von Groß- und Kleinschreibung die Lesbarkeit deiner Beiträge für die Leute verbessern würde, von denen du ja Antworten erwartest...da dir diese Leute offenbar die Mühe nicht wert sind, habe ich jetzt keine Lust mehr.
Vielleicht braucht's ja einen eigenen Thread mit dem Thema: "Angst vor Minuskeln – wie gefährlich sind sie im Bildschirmreiseland bzw. wie kann man sich gegen irrationale Phobien wappnen?"
mich interessiert wie ich mit der Angst so umgehen kann, dass es mir möglich ist, allein auf Tour zu gehen...
Außer den Hinweis, dies (noch mal?) gezielt zum Inhalt einer Therapie zu machen, fällt mir dazu dann leider auch nicht mehr viel ein. Du könntest dir z.B. einen anderen Therapeuten und eine andere Therapie suchen, es gibt da viele unterschiedliche Schulen und Konzepte. Selbst bestimmte Psychopharmaka können bestimmte Ängste bei manchen Betroffenen wirksam bekämpfen.
Dir jetzt Tipps zu geben, ist wenig erfolgversprechend, weil niemand von uns dich kennt und die Ursache deiner Ängste. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass jemand hier genau die gleichen Ängste auch schon hatte und erfolgreich mit einer bestimmten Strategie überwunden hat und seine Erfahrungen dir helfen könnten. Aber sehr wahrscheinlich ist das wohl nicht.
Nun, Du willst Touren dort machen, wo die Angst nicht ganz unbegründet ist, in Deinen favorisierten Gegenden gibt es Bären/Wölfe. Andere Gegenden zum Alleinereisen schließt Du aus.
Vielleicht hilft letztendlich nur eines, diese Angst ernst nehmen, annehmen und dann eben beim Alleinereisen auf Wildcampen verzichten. Begleitung für Deine Reisen findest Du, also in Deine Wunschgegenden kommst Du.
Angst ist auch ein (überlebens-) wichtiger Instinkt, manche sind da robuster, können sich mit Wahrscheinlichkeiten beruhigen, bei anderen geht es nicht.
Wie schon geschrieben, ich hätte alleine nachts im Zelt auch Angst - nicht vor Tieren unbedingt. Das akzeptiere ich einfach.
Alleine reisen werde ich weiterhin, also sind Campingplätze meine Option. Da fühle ich mich gut, und tagsüber sieht eh alles anders aus - und mein Bauchgefühl/Radar kann effizient arbeiten. Und nicht bei jedem Knacken in Alarmbereitschaft gehen.
Manches kann man nicht weg therapieren, man ist wie man ist. (und das ist ok)
hallo. mich interessiert wie ich mit der Angst so umgehen kann, dass es mir möglich ist, allein auf Tour zu gehen...
Es gibt meiner Erfahrung nach nur zwei Möglichkeiten, wenn dich deine Ängste im Alltag beeinträchtigen: Du lebst mit der Angst und meidest die Situationen, die diese triggern (z.B. Wildzelten). Oder du begibst dich in professionelle Hände, damit diese Ängste soweit verringert bzw. beherrschbar werden, dass sie dich nicht beeinträchtigen. Gruß Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970 Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
um zielgerichteter antworten zu können eine Gegenfrage: Du schreibst ganz am Anfang etwas von "vielen jahren therapie". Meinst Du damit eine Psychotherapie und hat das irgendetwas mit Ängsten zu tun? Wenn ja, kann Dich Dein Therapeut, der Dich viel besser kennt, sicher besser beraten als irgendjemand hier.
Generell kann es helfen (muss es aber nicht), sicher mit den Gefahren vor denen Du Angst, sachlich auseinanderzusetzen und ggf. Vorsichts- oder Abwehrmaßnahmen zu treffen. (Möglicherweise würde Dir ja schon das Wissen, notfalls Pfefferspray o.ä. einsetzen zu können, entscheidend helfen.) Dazu ist aber wichtig, sich wirklich gut zu informieren. Etliche Antworten hier sind da eher verwirrend, weil sie sich auf eine Bärenpopulation in Nordamerika beziehen, die sich anders verhalten. Lass Dich davon nicht irritieren.
Meiner Meinung nach gibt es nur zwei Möglichkeiten, das Angstproblem zu lösen:
Man verzichtet auf das Wildzelten und wählt Zeltplätze oder feste Unterkünfte.
Man sucht sich einen Reisepartner. Nicht alleine im Zelt zu liegen, macht einen großen Unterschied.
Ich selber zelte durchaus auch alleine wild, aber ich würde nicht behaupten wollen, dass ich nicht ab und zu auch ein "mulmiges Gefühl" dabei habe.
Mal vom Zelten abgesehen, kann es einen auch mitten auf der Fahrt treffen, selbst in Brandenbaurg. Auf meiner Radtour letztes WE, stand kurz vor Märkisch Wilmerdorf plötzlich ein ultrazotteliges, schottisches Hochlandrind oder dergelichen mit imposantem Gehörn nur knapp 20 Meter vor mir . Erster Gedanke, müsste das nicht rechts auf der minimalistisch abgezäunten Wiese bei den anderen Gehörnten stehen? Zweiter Gedanke, och da fährst Du jetzt einfach dran vorbei. Dritter Gedanke, ups ne, besser doch nicht; so entspannt wie möglich das Rad um 180° gedreht und den Weg zurückgefahren, bis zur nächsten Umfahrungsmöglichkeit. Keine Ahnung, was ich hätte tun sollen/können, wenn mir das Tier hnterher gekommen wäre .
Auf meiner Radtour letztes WE, stand kurz vor Märkisch Wilmerdorf plötzlich ein ultrazotteliges, schottisches Hochlandrind oder dergelichen mit imposantem Gehörn nur knapp 20 Meter vor mir .
Ich habe jahrelang mit Rindern gearbeitet und nach meiner Erfahrung sind die hierzulande gehaltenen Rinderrassen überwiegend (aber nicht immer) relativ friedlich. Und das schottische Hochlandrind sieht zwar furchteinflößend aus, hat jedoch einen ausgesprochen gutmütigen Chrakter. Ausnahmen sind Muttertiere, die Kälber führen. Da sollte man Abstand halten. Rinder merken jedoch (wie viele andere Tiere auch), wie selbstbewusst oder eben unsicher/ängstlich jemand ist. Wer unsicher bzw. ängstlich ist, sollte mehr Abstand halten.
Zitat
Keine Ahnung, was ich hätte tun sollen/können, wenn mir das Tier hnterher gekommen wäre lach.
Wenn ein Tier auf dich zu kommt, kann das auch Neugier sein. Z.B., weil sie regelmäßig gefüttert und gekrault werden. Ein Tier, dass dich austestet, kannst du nur durch selbstbewusstes Verhalten beeindrucken.
Es kommt auf alle Fälle immer wieder vor, dass Weidetiere ausbrechen. Das lässt sich nicht hunderprozentig vermeiden. Daher muss man damit auch bei Radtouren rechnen. Rechnen muss man auch damit, dass dann Herdenschutzhunde dabei sind, die die Weidetierherde begleiten und weiter beschützen. In manchen Gebieten in Deutschland ist das heute schon üblich. In anderen wird das in einigen Jahren auch so sein, da die Wolfspopulation in D exponentiell zunimmt: Re: Fernradreise mit Hund? (Dies & Das)
Zumindest hat es nicht geschnaubt, mit dem Kopf gewackelt und mit den Hufen gescharrt . War wohl genauso verdutzt wie ich, so Auge in Auge. Hab den weiter hinten dann entgegenkommenden "Einheimischen" Bescheid gegeben und die wollten sich kümmern, den Besitzer informieren.
So lange die Kuh nicht den Hosenboden des vorangegangenen Radlers im Maul hat, wird sie wahrscheinlich friedlich sein.
Ich habe bei sehr vielen Wanderungen und Bergtouren nur 1x zwei aggressive Kühe getroffen (Grund unbekannt, wir haben sicher nichts falsch gemacht), 1x haben Radfahrer und Wanderer Kühe geärgert, die sind auf meine Frau und mich los gegangen. Aber nach kurzer Strecke, keine 20m, haben sie sich wieder beruhigt. Das war aber nicht die Schuld der Kühe. Kühe, die Abstand eingefordert haben, habe ich mehrmals getroffen. Und 2 Geschwister von mir haben einen Stier mit Herde getroffen. Die sind dann länger auf einem sehr praktisch platzierten hohen Felsblock gesessen. Der Stier konnte glücklicher weise nicht klettern, meine Geschwidter schon. Das Warnschild haben sie beim weiteren Abstieg gesehen, sie sind vom Berg gekommen.
Ich gebe dir daher recht, Rindviecher sind normaler weise harmlos, so lange man Abstand hält, keinen Hund mit hat, und sie in Frieden lässt.
Auf die Gefahr hin, dass dieser Faden jetzt in die falsche Richtung driftet: Wir waren vor zwei Jahren im Tannheimer Tal auf einem ausgeschilderten Wanderweg unterwegs, von Grän hinauf zum Füssener Jöchle. Nach der Gessenwang-Alm und kurz vor dem Ziel stand auf dem schmalen Weg (links ging es mit 45 Grad Gefälle hinab und rechts im selben Winkel hinauf) eine Kuh auf dem Weg, die auch nach längerem gutem Zureden nicht weichen wollte. Ich versuchte mich freundlich lächelnd bergseitig vorbeizuschleichen, da holte das Tier (das zum Glück keine Hörner hatte) kurz mit dem Kopf aus und ich lag zwei Meter weiter oben am Hang und habe mich in die Grasnarbe geknallt. Etwa 15 Minuten lang Dann endlich bequemte sich die Kuh, weiterzulatschen...
Frage an dich: Was hättest du in dem Fall gemacht??? Wir waren kurz davor zu überlegen, ob wir nicht künftig an der Nordsee Urlaub machen sollen
eine Kuh auf dem Weg, die auch nach längerem gutem Zureden nicht weichen wollte. Ich versuchte mich freundlich lächelnd bergseitig vorbeizuschleichen, da holte das Tier (das zum Glück keine Hörner hatte) kurz mit dem Kopf aus und ich lag zwei Meter weiter oben am Hang
Ich bin zwar nicht Georg, aber wenn ich dir trotzdem einen Tipp geben darf:
Eine Kuh, die auf den Weg steht und dich stoisch anglotzt, reagiert nicht unbedingt auf freundliches Zureden, wenn es ein zahmes und selbstbewusstes Tier ist, dass Menschen gut kennt. Da musst du schon entschieder drauf zu laufen, sie laut anscheien, mit dem Arm fuchteln und ihr notfalls einen wirklich kräftigen Klaps mit der flaschen Hand verpassen...
Eine Kuh, die möchte, dass die andere Kuh beiseite geht, redet ihr nicht freundlich zu, sondern verpasst ihr einen kräftigen Stoß mit dem Kopf. Wenn sie die ranghöhere Kuh ist. Wenn sie die rangniedrigere Kuh ist, hält sie Abstand oder versucht sich vorbei zu drücken. Und da du dich ihr unterlegen gezeigt hast, weil du keine selbstsichere Dominanz, sondern das unsicher-zaudernde Verhalten eines unterlegenen "Tieres" gezeigt hast und ihr trotzem zu nahe gekommen bist, hat sie dir kurz gezeigt, wer hier der Ranghöhere und Selbstbewusstere ist.
Das war keine Agressivität, sondern nur eine folgerichtige Zurechtweisung, quasi ein freundschaftlicher Klaps, dass sie keinen Bock hat, deinetwegen einen Schritt zu Seite zu gehen, wenn du so unentschlossen auftrittst.
Ergo: Entweder selbtsbewusst, entschlossen und dominat auftreten (das kennen die Tiere von ihren Haltern), oder einen Bogen um das Tier machen.
Kühe lassen sich selbst von Kindern treiben und lenken, wenn diese gelernt haben, klar und entschlossen genug zu agieren.