Re: Fragen Nordirland

von: Peter Lpz

Re: Fragen Nordirland - 16.06.10 20:32

Die Bank of Ireland ist eine Geschäftsbank, keine Zentralbank. Sie unterhält auch Filialen in Nordirland und hat dort paradoxerweise Das Recht Banknoten auszugeben.

Deine Ausführungen zu den Inflationsraten der DM in den 90-ern sind richtig. Du unterschlägst aber die Tatsache, dass wir doofen Ossis die Ursache dafür sind. Vielleicht erinnerst Du Dich noch an die vielen bunten Westautos, Stereoanlagen, Wohnungseinrichtungen und aufgeblasenen Brötchen, die man hierzulande alle ganz plötzlich haben musste? Ein solch abartig plötzlicher und gewaltiger Nachfrageschub sorgt immer für enorme Preissteigerungen. Es bleibt eine ungeheure Leistung, dass sie trotzdem so gering blieben. Wie sich die 750.000.000.000,- € für die ersten Euro - Wackelkandidaten auswirken, wird die Gemeinschaftswährung uns erst noch zeigen.

Die Euro Idee empfinde auch ich als eine gute. Nur hat man leider das Pferd von hinten aufgezäumt und erst mal Fakten geschaffen. Es gibt keine einheitliche Steuer- und Subventionpolitik im Euro Raum. Wettbewerb im eigentlichen Sinne ist damit praktisch nur eingeschränkt möglich. Sanktionen für Geldverschwendung wirken nicht. Welche Sicherheiten hat Griechenland denn verpfändet? Geh du mal zu Deiner Bank und schrei Hilfe, wenn der Pleitegeier über Dir schwebt. Es gibt keine Einigkeit, bis heute ist nicht geklärt, wie man die Mitgliedsländer zur Haushaltsdisziplin bringen will. Auch ein Ende des Bankenunwesens ist nicht abzusehen.

Skepsis und Kritik am Eurosystem scheint mir deshalb berechtigt und angemessen, auch wenn es nicht am Euro selbst liegen mag. Nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung ist er ein Geschenk an Lobbyverbände, die sich größere Märkte erschließen. Die paar Wechselgebühren, die Du im Urlaub sparst, sind nun wirklich Mumpitz.

Wenn ich mir so anhöre, wie wir als "größte Exportnation" vom Euro profitieren, dann stelle ich mal die Frage in den Raum, was wir denn so gewaltiges exportieren? Doch überwiegend das was im Ausland wunderschön vorgefertigt wird und hier aus wenigen Baugruppen noch zusammengeschraubt wird und mit dem Siegel "Made in Germany" wieder verkauft wird. Macht nach außen natürlich schöne große Zahlen. Außerdem wage ich die ketzerische Frage, warum denn der gewaltige Profit aus der Gemeinschaftswährung partout nicht beim Bürger ankommen mag? Ich erinnere mich nicht an 1,-€ Jobs zu DM - Zeiten, Hartz IV? - gabs auch erst nach der DM. Milliarden - Sparpakete? Neuverschuldung von 160 MRD (DM)- hää? Gab es nicht in den schlimmsten Albträumen!

Natürlich haste Recht, wenn Du sagst man kann nicht jedes Unbill auf den Euro schieben. Vieles hätte uns die DM nicht erspart. Nur würde wir als größter Euro- Sponsor uns besser um unsere eigene Korruption und Misswirtschaft kümmern können und nicht noch für griechische, spanische, italienische und weiß der Geier für welche noch, aufkommen müssen.

Meint der Peter