Grundsätzlich finde ich es gut, daß sich jemand mit neuer Technik auseinander setzt. Und mir gefällt es besonders, wenn die neue Technik auch eingesetzt und ausprobiert wird. Dem Pionier muß dann auch gestattet sein, daß er seinen eigenen Senf bei einer Beurteilung zur Sprache bringt. Nicht jeder muß sich diesen auf seine "Bratwurst" schmieren.
Das Problem ist bei Sachen, die auch ein ordentlicher "Handwerker" aus praktischen Gründen (Größere Werkstatt, Maschinenpark, Fertigungs-Einrichtungen u.a.) nicht herstellen wird oder kann, daß man den Herstellern ausgeliefert ist. Wenn die aus ihrer Marktmacht (erfiordert größere Marktanteile) etwas durchsetzen, was technisch gesehen eigentlich in der Tonne landen müßte, dann funktioniert der Markt nicht.
Für das Funktionieren des Marktes braucht es immer Alternativen. Die gibt es bei den Ventilen bisher durchaus noch. Aber gerade da zeigt sich, daß der Markt nicht immer funktioniert: Denn eigentlich dürfte es das Dunlop-(Fahrrad-) Ventil aus technischen Gründen gar nicht mehr (Seit 100 Jahren ?) geben. Ähnliches gilt z.B. auch für die Getriebnaben mit Rückschreckbremse. Dagegen werden manche Teile trotz eigentlich guter und aktueller Technik nicht mehr hergestellt. Ich denke da an die Dualdrive Getriebenabe, die für Fahrräder mit kleinen Laufrädern (406-er und <) wegen der Sicherstellung der Fahrbahnfreiheit des Schaltwerks unverzichtbar ist. Ein Gegenbeispiel (?) ist eine überaus teure Alternative (Getriebenabe mit großem, leicht eingeschränktem Übersetzungsbereich). Neben dem hohen Preis ist diese mit einigen anderen Nachteilen (Gewicht, Wirkungsgard, Übersetzungsbereich, teure Erasatzteitle u.a.) behaftet.
Solange man die Wahl hat, ist die Situation erträglich. Aber bei Betrachtung der Verbreitung des Pedelecs (Teuer und schlechte Komponenten (?), benötigte Spezial-Werkstätten) sehe ich für die Zukunft dunkle Wolken über dem einstigen Vorzeige-Subjekt "Fahrrad" (Einfaches und wenig Unterhaltskosten-trächtiges Mobilitäts-Vehikel der Menschheit).
MfG EmilEmil